Atomlobby will solange verhandeln, bis Atomenergie „grün“ wird

Das ist die politische Idee der Atomfreunde, nicht neu, aber schon oft erfolgreich. Die Taxonomie, die festlegen soll, welche Technologie unter anderem natürlich auch im Energiebereich für Investoren, Banken, Versicherungen als Grüne Investitionen gemäß der angestrebten Verordnung der EU sein soll, ist heiß umstritten.

Seit der im März final präsentierte Bericht der TEG, der von der EU-Kommission eingesetzten Expertengruppe ganz klar Atomenergie nicht empfohlen hat, ist die Lobby auf allen Ebenen alarmiert. Sei es beim EU-Rat vom 15. April, wo die einschlägigen atomfreundlichen Staaten in nicht öffentlichen Kommentaren es besser wussten als die Experten und Atom einfach für nachhaltig erklären oder jetzt während der Konsultation, die mit 27. April endet.

Wer möchte kann sich noch beteiligen oder für die nächste Runde orientieren: https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12302-Climate-change-m oder die interessanten feedbacks aus ganz Europa lesen. An dieser Stelle ein Lob an die EU-Kommission: Die Stellungnahmen werden nicht erst später veröffentlicht, sondern bereits während der Konsultation.

Eine vorbereitete Stellungnahme – bitte gerne übernehmen, ergänzen, kürzen - ist hier zu finden: http://www.joint-project.org/upload/file/Statement_Roadmap_Taxonomy_April_2020_FoEE_AIE.pdf

Natürlich sind die Atomlobbyisten der Ansicht, dass Atomenergienutzung nachhaltig ist, da ja der Atommüll gut verwahrt und gut recyclierbar ist, CO2-arm ohnehin und so weiter, behaupten über den IPCC –Bericht Unwahrheiten, also nichts Neues.

Aber was für sie ganz wichtig ist: Die EU-Kommission solle doch bitte eine Expertengruppe einrichten, die sich auskennt! Von den richtigen Institutionen ist wohl gemeint, IAEA, NEA und all die anderen, bei denen der Förderzweck der Atomenergie zentral ist. Wir bleiben dran!

Zusammengestellt von Patricia LORENZ.

Stellungnahme Waldviertler Energie-Stammtisch